Wie lange können wir, wie lange kann die Weltöffentlichkeit angesichts des Fehlens grundlegender humanitärer Bedürfnisse, um nicht zu sagen humanitärer Katastrophen, wie sie derzeit zum Beispiel in Ost-Gutha, aber auch anderswo, stattfinden, wegsehen, so tun, als ob es sie nicht gäbe. Denn nichts anderes ist das, wenn wir, wenn die Welt nichts dagegen unternimmt. Es stellt sich unmittelbar die Frage, warum ist das so, will man nichts ändern und wenn ja, wer will nichts ändern? Wer will nicht, dass die Kampfhandlungen aufhören, dass die Verwundeten behandelt und die Bevölkerung mit allem Notwendigen versorgt werden?
Da kommen in erster Linie die Profiteure in Frage. Wer hat daran ein Interesse, dass weiter gekämpft wird um jeden Preis, dass Menschen sterben und verwundet werden und unsägliches Leid entsteht? Es ist fast zynisch, wenn man sich das fragt, aber notwendig, um an die Wurzel des Übels zu kommen. Die Wurzel des Wahnsinns, der Krieg heißt. Es gibt sicher zahlreiche Profiteure, und diese muss man sich genau anschauen. Es steht mir nicht zu und würde auch den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn ich einzelne herausstreiche. Da sind sicherlich die verfeindeten Gruppen und Gruppierungen, die wiederum verschiedene Regime hinter sich haben, die sie unterstützen. Die sogenannten Stellvertreterkriege dauern deshalb oft so lange, weil sie ja nicht im eigenen Land auf dem Rücken der eigenen Bevölkerung ausgetragen werden, sondern irgendwo weit weg (oder auch nahe). Und es leiden trotzdem alle, manchmal noch Jahrzehnte später. Schuld sind sicherlich auch die Waffenproduzenten, -händler und –exporteure, denn diese profitieren am unmittelbarsten.
Schließen möchte ich diese kurze Besinnung mit einem Traum(bild). Man stelle sich vor, dass all das Geld, welches in Flugzeuge, Raketen, Panzer, Munition, Truppentransporte und –verpflegung etc. ausgegeben wurde und wird, den Menschen in den Kriegsgebieten, in diesen Ländern, aber auch anderswo, gegeben würde, sie sollen damit etwas bauen, aufbauen, ihre Lebenssituation verbessern, sich etwas schaffen, aber auch den Regierungen für den Bau von Schulen, Spitälern usw. Wie würde es dort blühen, wie glücklich könnten die Menschen sein? Aber das ist offenbar nicht gewollt und nicht vorgesehen.
Ich habe einen Traum, ich weiß, es ist nur ein Traum. Aber ich werde weiter träumen.