Prosa

    Auszug aus dem Buch:

    Teta Mare

    Teta Mare
    Nema uspomena

    Auszug aus dem Vorwort von: Eva Brenner

    Neben den Anekdoten stehen kurze Essays, biografische Details und Gedichte, die
    allesamt ein überaus berührendes und anschauliches Bild der burgenländisch-
    kroatischen Lebensart zeichnen. So gibt Zeichmann ihrer „Volksgruppe“, die beinahe
    aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden ist, eine gewichtige Stimme. Sie
    verschafft Gehör für die oft Ungenannten und Unbesungenen, die das Land
    bereichert haben...... Sie stellt uns die Menschen vor: die titelgebende Lieblingstante
    Mare genauso wie den Onkel Franz, die Patentante Kuma Milka und viele andere
    mehr....

    Vor allem aber zeigt uns Dorothea Zeichmann eine Welt der Frauen – sie schreibt
    aus der Sicht der Frau über (ihre) Frauen, wobei die Teta Mare prototyptisch für
    Tausende andere zu stehen kommt. Teta Mare ist eine der Vielen, an die sich
    niemand erinnert, weil niemand da wäre, um an sie zu erinnern. Zeichmann gibt ihr
    und jenen Frauen eine Stimme, insgeheim lächelnd gesellt sie sich zu ihnen und
    zeigt auf, dass sie eine von ihnen ist. Mit knappen Pinselstrichen macht sie die vielen
    Unsichtbaren sichtbar, in einer schlichten, poetischen Sprache, die gerade deshalb
    zu berühen vermag. So erweckt sie ihre Wünsche und Hoffnungen, Träume und
    Enttäuschungen, die den Alltag wie die Feste im Jahreszyklus prägen, zum Leben.

    Đuro Vidmarović (Panonski list, dec. 2023)

    Das Buch „Teta Mare“ ist nicht nur literarisch, sondern von ausgesprochener
    sprachlicher und kulturpolitischer Bedeutung. Außerdem verweist die Autorin äußerst
    präzise auf die aktuelle und problematische Situation der kroatischen autochtonen
    Minderheit in Österreich. Nicht nur wegen seines Inhalts, sondern auch wegen der
    Spannweite außerhalb der Literatur, sollte man das Buch burgenlandweit verbreiten
    und es allen kroatischen Lehrern und Priestern zur Verfügung stellen, es aber
    gleichzeitig auch den Lesern in Kroatien zugänglich machen.

    Die Autorin rechtfertigt die Zweisprachigkeit dieses Buches. Es wäre gut, wenn alle
    Nachkommen der Burgenländischen Kroaten, die sich assimiliert haben oder vor der
    Assimilation stehen, dieses Werk lesen. Der österreichische Staat und die
    österreichische Kultur wird durch den Identitätsverlust der Burgenländischen Kroaten
    um nichts reicher sein, aber durch ihre Assimilierung wird eine starke und
    selbständige Kultur aufhören zu bestehen.

    Nikola Benčić (Hrvatske novine, 15.12.2023)

    .... Es scheint mir, dass „Teta Mare“ ein wahrhaftiges Bild unseres Alltags zeichnet.
    Dies ist unsere beste soziologische Studie der letzten Zeit....

    Und so hat Dorothea Zeichmann aus den Erinnerungen ihrer Familie und
    Verwandten die wichtigsten Momente unseres Gesellschaftslebens gesammelt in
    einer verständlichen kroatischen Sprache und für die Mehrheit (?) auf Deutsch ….
    Ein getreues Abbild unseres Lebens!

    Auszug aus dem Buch:

    Mona & Liza

    Nema uspomena
    Nema uspomena

    Joschi und Tom

    Joschi träumte davon wegzulaufen. Er wollte weit, weit weg gehen, wo ihn niemand
    kannte und wo ihn auch seine Eltern nicht finden würden. Dann könnten sie ihn auch
    nicht mehr zwingen, Sachen zu essen, die er nicht mochte, ja die er nicht essen
    konnte und nicht wollte. In Joschis Traumland musste man nichts essen, tagelang, ja
    wochen- und monatelang nicht, nur wenn man wollte und dann konnte man selber
    wählen. Da gab es zum Beispiel süße Trauben, schöne, reife Pfirsiche und
    Paradeiser, einen Topfenstrudel mit Rosinen oder ein Backhenderl mit Erdäpfelsalat.
    Das Wichtigste dabei war freilich, dass er selbst bestimmen konnte, wann und wieviel
    er aß.

    Er nannte dieses Traumland insgeheim Joschis Schlaraffenland. Denn das Märchen
    vom Schlaraffenland, das ihm seine Mutter einmal vorgelesen hatte, gefiel Joschi,
    obwohl er nicht ganz verstand, wie sich seine Bewohner ihre Bäuche so vollschlagen
    konnten. Dass ihnen davon nicht schlecht wurde? …

    Mona und Lisa

    Mona war glücklich, für den Augenblick jedenfalls. Sie hatte eine gute Nacht
    verbracht, hatte nicht gefroren, war nicht hungrig eingeschlafen und nichts und
    niemand hatte sie von der Bank, die sie sich für die Nacht ausgesucht und auf der
    sie geschlafen hatte, verscheucht. Das war mehr, als man sich für gewöhnlich
    wünschen konnte und sie war zufrieden.

    Die Nacht hätte auch anders verlaufen können. Aber daran mochte Mona jetzt nicht
    denken. Wenn sie in ihrem Leben eines gelernt hatte, dann war es dies: Nimm alles,
    was man dir gibt oder was du Gutes geschenkt bekommst, dankbar hin und sei
    glücklich! Sage: Danke, lieber Gott! – wenn du an Gott glaubst und wenn du nicht an
    ihn glaubst, dann sage nur: Danke! Es könnte morgen oder im nächsten Augenblick
    schon alles ganz anders sein.

    Daran dachte Mona, während sie ihre Habseligkeiten in ihren Rucksack packte. Als
    alles verstaut war, schulterte sie das gute Stück, das ihr Kleider- und Schuhschrank,
    ihre Küche und ihre Speis, mit einem Wort alles war, was sie besaß. Sie wollte sich
    gerade auf den Weg machen und überlegte, wo sie ihr Frühstück hernehmen sollte.
    Da stand plötzlich ein Polizist vor ihr und fragte: „Wohin des Weges, junges Fräulein?
    Hatten Sie einen angenehmen Schlaf?“…

    Auszug aus dem Buch:

    Tote auf Urlaub

    Nema uspomena
    Nema uspomena

    Knez Hohenstein

    Bio je jednoč neki knez imenom Hohenstein. On i njegov rod su po velikom boju osiromašili – kot se je to i mnogim drugim plemićem stalo – jer su izgubili skoro sve svoje imanje. Tako se je knez Hohenstein odlučio da si najde kakov posao. I po dužem i ozbiljnom premišljavanju veli sam sebi: Zač ne nastati činovnik? Za činovnika sam isto tako sposoban kot za bilo ča drugačijega.

    I tako je bilo. Knez Hohenstein dostao je posao u ministarstvu, kade je u lipoj funkciji stekao dobru poziciju i dosta velik ugled. Na početku i sam nije znao ča je to činovnik. Mislio je pri sebi: Činovnik ča čini, jer se ne bi tako zvao. Tako je obdjelivao akte pri čem se je potpuno redio po naredba i prepisi i po svojem dušnom spoznanju.

    Knez Hohenstein je imao i jednoga slugu komu je bilo ime Patak. Patak mu je jur dugo služio, kot je njegov otac bio služio Hohensteinovomu ocu. Sigurno je Patak bio smišan. Kad je bio sam i išao za njegovim poslom je većputi peljao razgovore i ako široko i daleko nijednoga nije bilo viditi ki bi ga bio slušao ili ki bi mu bio odgovorio. I većkrat si je knez Hohenstein mislio, je li je to uopće ljudski tako doživotno nekomu služiti. Na drugu stran si je opet mislio: To je od Boga odredjena uredba, da jedni služu a drugim se služi. Sluge i gospodja, to je i svenek bilo?

    Kako dugo mi sad jurz služiš, dragi Patak? pita ga jednoga dana knez Hohenstein. Blizu 30 ljet, Vaše Visočanstvo, odgovori sluga.

    Da, tako dugo je već toga. Uvijek si mi vjerno služio. I kad već nisam mogao ostati na moji gospodski imanji, stupio si u službu ministarstva, da mi ovde dalje služiš. Zaista si bio vjeran sluga i ja ti hvalim zato. Ali sada sam odlučio da napustim ov moj posao i da projdem odavle, jer vidiš, ovo moje djelo ima po mojem mišljenju sve manje smisla, da ne velim da je besmisleno. Istina je da sam od ovoga mojega djela mogao živiti i da nikomu nisam ležao na mošnjici a još i ugledan sam bio. Ali je to tako važno? Nije to premalo? Ča veliš?

    Patak mu odgovori i pri tom pogleda svojega gospodara kot dojeće tele svoju majku kravu: Uvijek sam Vam vjerno služio, Vaše Visočanstvo i neću Vas ni sada ostaviti. Kamo Vi idete, tamo hoću i ja pojti. Ali zač kanite napustiti Vaše dobro mjesto ovde u ministarstvu? Ovde bi mogli ostati ča do penzije! ………

    Paul

    Als der Schrei des Neugeborenen die Luft zerriss und das Warten sowie die Anspannung im Haus endlich ein Ende hatten, war die Mutter dermaßen erleichtert, dass sie lächelte. Die Hebamme hielt ihr den Schreihals hoch, als ob sie sagen wollte: Schau dir das rote Bündel nur genau an, das siebente Kind und der fünfte Sohn. Jetzt ist es genug, ich möchte nicht mehr in dein Haus kommen! Und so war es auch. Paul blieb das siebente und letzte Kind, das Maria Lipkovits, die Frau des Kleinhäuslers Stefan Lipkovits, geboren hatte. Es war der 23. Juni 1914. So schrieb es jedenfalls der Gemeindesekretär später in sein Buch, als die Mutter nach einigen Wochen die Geburt ihres Sohnes melden kam und sich nicht mehr genau erinnern konnte, an welchem Tag sie ihn zur Welt gebracht hatte. Es ist doch egal, winkte sie ab. Glücklich soll er werden, das ist die Hauptsache. Ab diesem Zeitpunkt nahmen sie einfach an, der 23. Juni wäre der Tag seiner Geburt, obwohl Paul genauso am St. Veitstag, dem 28. Juni, zur Welt hätte kommen können, einem Tag, der später in die Geschichtsbücher Eingang fand. Aber davon wusste die Familie Zwitkovits und das ganze Dorf damals noch nichts. Sie lebten ihr Leben, das von Sorgen um das tägliche Brot bestimmt war, von den Kirchenfesten, von Hochzeiten und Begräbnissen naher Verwandter und Bekannter. Es gab natürlich auch Freudentage, wenn auch recht selten, wie zum Beispiel das Schweineschlachten, auch Sautanz  genannt, zu dem alle Verwandten zum Mithelfen und Essen eingeladen waren und wo vom Schwein leider nicht mehr viel übrig blieb. Die Buben hatten viel Spaß beim Fußballspielen mit der aufgeblasenen Schweinsblase, die sie auf dem Hof und auf der Gasse so lange hin und her trieben und mit ihr herumschossen, bis sie platzte und dem Spiel ein Ende war….

    Die erste Leiche, die Paul sah, war die seines 16 jährigen Bruders Johann. Johann oder Jive, wie er genannt wurde, arbeitete damals im Sandbruch, Schwester Maria, die schon als Neunjährige auf Rübenfeldern gearbeitet hatte, war in einem nahe gelegenen Dorf als Magd im Dienst reicher Bauern und auch die übrigen Geschwister arbeiteten, um nicht mehr aus den Töpfen der Eltern essen zu müssen und um den kargen Lohn nach Hause zu schicken. Nur er, der Jüngste, durfte noch zu Hause bleiben.

    Es war Sonntag und Johann, der nicht sehr kräftig gebaut, sondern dünn und schwach war, sollte wieder in die Sandgrube. Ich möchte heute nicht gehen, Mutter! sagte er an jenem Morgen. Aber wir brauchen doch das Geld, Sohn, versuchte sie ihn aufzumuntern. Aber es ist doch Sonntag, Mutter, der Tag des Herrn. - Nur noch diesen Sonntag, Jive, dann sollst du nicht mehr gehen, das verspreche ich dir. Johann ließ sich überreden und ging. So wurde jener Sonntag in der Sandgrube der letzte Tag in seinem Leben. Er wurde verschüttet. Am Abend brachten sie seine Leiche und legten sie auf den Fußboden des schöneren, vorderen Zimmers, da der Tischler den Sarg noch nicht gebracht hatte. Paul schaute sich das Gesicht des Bruders genau an. Er glaubte feine Sandkörner in den Wimpern der geschlossenen Augen schimmern zu sehen. Sie glänzten wie Gold.

    Die Mutter warf sich über ihren toten Sohn und brach in lautes Wehklagen aus: Er hat Recht gehabt, er hat Recht gehabt! schrie sie immer wieder. Sie kniete vor ihrem Sohn auf dem Boden und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Du hast Recht gehabt, mein Sohn, vielleicht das dümmste meiner Kinder, dachte sie. Er hat Recht gehabt und ich habe es ihm nicht geglaubt!...

    Auszug aus dem Buch:

    DER WUNSCH

    Nema uspomena
    Nema uspomena

    Der Wunsch

    Eines Tages führten Gott und Franz Kafka das folgende Gespräch:

    Gott: Du schaust so traurig, Franz. Kann ich dir irgendwie helfen?

    F.K.: Die ganz Welt weiß mittlerweile, warum ich traurig bin. Aber vielleicht willst du mir das Schicksal erleichtern, indem ich es selbst ausspreche. Ist es einmal heraus, geht es schon leichter, denkst du, weißt aber genau, dass sich bei mir durch das Aufschreiben, was in diesem Sinne durchaus als Aussprechen betrachtet werden kann, die Situation noch nie gebessert hat, weil die anfängliche Hoffnung später doch in Verzweiflung umschlagen würde.

    Gott: Als du noch auf Erden weiltest, sah ich dich oft solche Gedanken führen, doch hier im Himmel könntest du etwas fröhlicher sein.

    F.K.: Du weißt, dass ich zum Fröhlichsein nicht geschaffen bin. Gewiss, ich mied die Gesellschaft nicht, vor allem jene lieber Menschen und Freunde, aber es war dies nicht, um sich zügelloser Ausgelassenheit hinzugeben, vielmehr führte ich mit ihnen gerne geistreiche und anregende Gespräche.

    Gott: Ich weiß. Jene, die dich gut kannten, schätzten dich als angenehmen, ja witzigen Gesprächspartner. Was ich sagen wollte ist, dass du jetzt endlich glücklich sein könntest. Lass deine Schwermut sein, lege sie ab, versuch es!

    F.K.: Ich habe gekämpft und niemand wusste es. Soll ich jetzt wieder kämpfen, diesmal gegen meine eigene Natur?

    Gott: Ein anderes Leben schien dir schon damals nicht lebenswert. Natürlich kämpftest du nicht um des Kampfes willen, sondern weil es das einzige war, was zu tun blieb und weil es dich freute. Dachtest du in deinem früheren Leben nicht so oder ähnlich? …..

    Die Tankstelle

    Als er glaubte, am Ende seiner Kräfte angelangt zu sein, sah Rauscher das alte, heruntergekommene Gebäude. Dort musste er hin. Das war seine letzte Hoffnung. Er ging näher, wie von einem Magneten angezogen und erkannte, dass es sich um eine aufgelassene Tankstelle handelte. An den Zapfsäulen hingen aber keine Schläuche. Jemand musste sie abgeschnitten haben.

    Das ehemalige Tankstellengebäude und alles ringsherum, was dazugehört hatte, war heruntergekommen und verwahrlost. Aber an solche Bilder war Rauscher gewohnt. Auf seiner langen Wanderschaft hatte er vieles gesehen und nichts glich dem Bild von früher, das wie eine Idylle in seinem Gedächtnis ging. Der Mensch hatte, bevor es an seine eigene Existenz ging, alles verbraucht, verzehrt, ausgesaugt, zerstört und schließlich liegengelassen. So lag jetzt alles da und selbst wenn es noch jemanden gegeben hätte, der gewillt gewesen wäre, Ordnung zu schaffen und den Schaden wiedergutzumachen, er hätte es nicht mehr zustande bringen können.

    Etwas zog Rauscher unwiderstehlich an. Seit Tagen hatte er nichts mehr gegessen. Auf seiner Wanderschaft durch die Wiesen und Wälder, die eher einem Herumstreunen als einem gezielten Suchen glich, hatte er die ganze Gegend nach etwas Essbarem abgesucht, jedes Grasbüschel und jedes Kraut wie ein Hund abgeschnüffelt und nicht gefunden, was ihn zufrieden gestellt oder gar seinen Hunger gestillt hätte. Und jetzt dieser Geruch. Er war sich zuerst nicht sicher. Schließlich sagte er sich, dass es nach gebratenem Fleisch roch, was seine durch die lange Suche nach Essbarem geschärften Riechzellen aufs Äußerste reizte…

    Der Straßenarbeiter

    Angelina stand in der Früh auf, zog sich an und verließ ihren Mann und ihre Kinder. Wann immer sie früher daran gedacht oder diese Möglichkeit in Erwägung gezogen hatte, sie hatte es sich nicht wirklich vorstellen können. Der Kinder wegen hätte sie alles auf sich genommen, hätte alles erduldet, auch wenn sie dafür nächtelang hätte weinen müssen, wenn sie abgemagert wäre und sich schwarze Ringe unter ihren Augen gebildet hätten. Instinktiv war sie bei ihren Kindern geblieben, hätte ihnen das vertraute Zuhause nicht zu rauben vermocht. Deshalb war sie überrascht, dass alles so einfach war, so selbstverständlich vor sich ging. Als sie von zu Hause wegfuhr, wusste sie, dass sie Mann und Kinder hinter sich gelassen hatte, obwohl diese schon vor ihr das Haus verlassen hatten.

    Als sie mit dem Auto durch die Straßen fuhr, sah sie ihn stehen: jung, arm und hübsch. In die Augen eines seiner Kameraden, der in der Gruppe der Arbeiter neben ihm stand, hatte die Kälte Tränen getrieben und sie dann gefrieren lassen. Sie sah die Gruppe der armen, in schmutziger, zum Teil zerlumpter Kleidung steckenden Arbeiter, als sie in ihrem bequemen, warmen Auto vorbeifuhr. Er fiel ihr sofort wegen seines Gesichts, seiner blonden, kurz geschnittenen Haare und vor allem wegen seiner Jugend auf. Ich wünsche mir etwas Leidenschaftliches, Stürmisches in dieser leidenschaftslosen Welt, dachte sie plötzlich…

    Auszug aus dem Buch:

    Briefwechsel zwischen Pater Augustin Blazovich und Dorothea Zeichmann

    Nema uspomena
    Nema uspomena

    Pismo AB

    Draga poštovana Doroteja!
    Hvala, srdačna hvala za nezdavno primljeno pismo i prinose. Dobro bi bilo, kad bi pisac mogao, odnosno pisateljica, svaki dan zabilježiti neke doživljaje. Od toga pak more nastati i veće književno djelo.
    Lipu pjesmu preveo sam u naš jezik ovako:
    Sve je našao
    ki je našao Onoga
    čija punina sve daje
    pak Njega ljubi.
    A ki ga ne najde
    i ako sve zvijezde posidje
    prazan ostaje.

    Srdačne pozdrave šalje cijeloj obitelji
    Augustin

    priložen je tekst „Dem Punkt Omega entgegen“, Augustin Blazovich, i rukom pisano:
    Iz knjige „Gesicht des Widerspruchs“. 33 Autoren aus dem Burgenland, Edition Atelier, 1992

    Pismo AB

    Draga poštovana Doroteja!
    Srdačna hvala na čestitka. Velikim zanimanjem sam čitao Tvoje pismo. Čini me se, da postoji med nami neko pjesničko-duhovno rodbinstvo, odnosno duševno raspoloženje, za ko tugaljivost ili melankolija nije dobra rič. Bolja bi bila: osjetljivost, ćutljivost, Gemüt mit tieferem Erleben, dakle da nam puno svega ide jače i diblje do srca. A to nije tugaljivost sama, nego i neka vrst diboke radosti i osjećajnoga bogatstva. Sigurno se to razlikuje po naši ljeti. Redim se na pogreb jednoga rodjaka u Frakanavi (Hofrat Feri Luxl), koga smo držali pod starost (80 ljet je) malo za čudaka ali punoga dobrote. Mislio sam, mi ki smo prik 70, imamo neko pravo, da budemo čudaki (schrullig). – Napisao sam u poslidnji ljeti puno malih „jesenskih elegijov“. Kad se vratim odpogreba iz Frakanave, priložit ću ti ku-tu fotokopiju.

    A pravu slast daje našoj skupnoj, iako vrlo različnoj (po ljeta!) osjećajnosti, to je ljubav ku Ti doživljavaš u obitelji, a ja – kadgod u neshvatljivo i nezasluženo velikoj mističnoj mjeri pri Trojednom Bogu, ki je izvor svake ljubavi.

    U iskrenom „rodbinskom“ prijateljstvu pozdravlja Tebe i Tvoju obitelj
    Augustin

    Prilažem 2 pjesme iz zadnjih misec, iako bi tribalo na nji još „hoblati“.
    priložene su „Krizanteme“ (2.11.93.) i „Grm će pogorit“ (3.11.93.)

    Pismo DZ

    U Beču, 17.5.01.

    Poštovani Profesor,
    dragi Pater Augustine!

    Lipa hvala za Vašu kartu od 5.4. i za dvi izvrsne pjesme. „Vječni danas“ od 4.4.2001. sjajno nadopunjuje Vašu Vječnost odn. Vjekovitost ka mi se toliko dopada. Dopada mi se najmer kip da prošlost gladno poždira vrime odnosno sadašnjost i tako ono – za nas svakoga pojedinoga i čisto subjektivno – nastane ili nam preostane sve manje a prošlost sve veća.

    I to „Ništa nije bilo zaman“ moremo shvatiti onako, da je sve shranjeno u pamćenju Božjem. Kod njega se ništa ne izgubi, nijedna dobra misao i nijedno dobro djelo ne.

    Vaše mišljenje da mi mladji pjesniki „zaoremo diblje“ ne morem diliti, jer diblje nego na primjer Vaše filozofske misli naše nikako ne idu. Oremo samo na drugačiji način, morebit u drugi obrazi/kipi i forma. Ali to još nikako nije mirilo za kvalifikaciju bolje – čemernije. Ako postoji takovo mirilo onda je to na svaki način: „die Beherrschung des Handwerks“ (vladanje zanatom?) kot bi se po nimšku reklo, a u tom pogledu, nemer vladanja jezikom, ste Vi „starija generacija“ u svakom pogledu bolje izobraženi. Pred kratkim sam u novina čitala o kiparu Gustinus Ambrosi, ki je rekao: „….denn das Handwerk ist die Grundlage aller Kunst….“.

    Ufam se da Vam ide pri ovom zvanaredno lipom vrimenu dobro i da morete uživati ove lipe majuške dane.

    Pozdravlja Vas od srca Vaša
    Doroteja

    PS: Uživam Vaš roman „Čežnja“ pri kom sam ali stoprv ca. na strani 102.
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